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Heute durfte ich die Gründungsversammlung von UNWEIT – Verein zur Förderung eines sicheren, souveränen und nachhaltigen Lebensmittelsystems im Bregenzerwald moderieren. Die Visionshüter und die Vorstandschaft wurde soziokratisch gewählt und die neuen Kreisleitungen für den Koordinationskreis, den AK schaffa und AK a’schaffa nominierten sich selbst. Ich könnte meine Traumkunden nicht besser beschreiben als top motiviert, klares und sinnvolles Ziel vor Augen, dankbar für die Begleitung und konstruktive Feedbackgeber*innen!
Feedback der Teilnehmer
"Die Beteiligung ist eine andere, wenn die Leute wissen, dass sie gehört werden."
Der ProzesS
möge andere Vereine in Gründung inspirieren, wie es gelingt, von Anfang an soziokratisch zu arbeiten:
Kick-off & temporäre Arbeitsgruppen
Beim Kick-Off Treffen wurden drei TAG´s (temporäre Arbeitsgruppen) gegründet, sowie
Ziele, Aufgaben und Mitglieder der Arbeitsgruppen wurden in einem Schwung festgelegt. Die TAG
“Vereinsstruktur” war mein Hilfskreis um einen Vorschlag für eine Kreisstruktur
vorzubereiten.
Das nächste Treffen fand in der TAG Vereinsstruktur statt. Wir machten den ersten Entwurf für eine Kreisstruktur unter Bedacht der soziokratisch relevanten Umwelt des Vereines
Die TAG´s trafen sich ohne mich, um ihre Arbeiten gegenseitig zu präsentieren, Meinungen
und Veränderungsvorschläge einzuholen. Das Manifest und die Statuten wurden teilweise
angepasst. Der Vorschlag zur Struktur wurde ohne Änderungen angenommen.
Ergänzung zu den rechtlichen, strategischen und operativen Ebenen: Laut Vereinsgesetz
haftet der Vereinsvorstand mit seinem Privatvermögen bei fahrlässigen Handlungen.
Rechtlich gesehen ist somit in einem Verein keine Gleichwertigkeit möglich. Deswegen ist
es umso wichtiger, die Gleichwertigkeit durch soziokratische Strukturen auf strategischer
und operativer Ebene zu etablieren.
Der Visionsrat
Die Vereinsmitglieder haben gut verstanden, wie durch soziokratische Strukturen, die
rechtliche Hierarchie in der strategischen und operativen Ebene aufgelöst werden kann.
Durch das, dass die Vorstände alle AK-Kreismitglieder oder gar AK-Kreisleitungen sind und
zudem im Visionsrat sind, wird damit gewährleistet, dass bei Grundsatzentscheidungen
immer die Perspektive der Vorstandschaft vertreten ist.
Im März hatten wir dann wieder eine Sitzung zu der alle Mitglieder kamen, und wir den
Feinschliff der TAG´s vollzogen mit Ziel, die letzten Änderungen vorzunehmen, um einen
Konsent zu haben und damit in die Gründungsversammlung starten zu können. Es war ein
reibungsloses Treffen, ein paar leichte Einwände wurden eingebracht. Nach dem Update
der TAG´s wurden gemeinsam noch Ziele und Aufgaben zur Vereins-Zielverwirklichung
gesammelt und in eine Reihenfolge gebracht. Der Gruppe war wichtig “ins Tun” zu
kommen.
Die Vorbereitung
Im nächsten gemeinsamen Treffen im Mai galt es, die Gründungsversammlung
vorzubereiten und eine Entscheidung zu treffen, wie die Gruppe ihren Vorstand wählen
wollte. Die offene Wahl wurde in diesem Treffen erklärt, ein Konsent gefunden wer zur 1.
Generalversammlung eingeladen wurde und wer wen einlädt, sowie der Ablauf der
Versammlung zusammen erstellt.
Das Grand Finale
Die soziokratische Gründungsversammlung fand im Juni 2019 statt. In
kleinem Kreise der vier Initiatoren und zwei weiteren Mitgliedern konnten durch die
akribische Vorbereitung die Statuten, das Manifest und die interne Satzung zur Vereinsethik
sehr schnell, ohne Einwände konsentiert werden. Nach kurzer Wiederholung der
zukünftigen Vereinsstruktur starteten wir in die offene Wahl der Visionshüter, gefolgt von
der Vorstandschaft und der Leitung des Koordinierungskreise. Für die Bestellung der
AK-Leitungen wurde das Prinzip der höchsten intrinsischen Motivation gewählt.
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